Einleitung
Das Richtlinienmodul in der Workforce Experience Platform (WXP) ermöglicht es IT-Administratoren, Konfigurationsstandards, Sicherheitsbaselines und Compliance-Regeln für verwaltete Geräte durchzusetzen. Ohne eine zentralisierte Policy-Engine haben Unternehmen oft Schwierigkeiten, die Ausrichtung in einer dynamischen und verteilten Geräteumgebung aufrechtzuerhalten.
Mit Richtlinien können Sie automatisierte Systemverhaltensweisen definieren, die einen gewünschten Konfigurationsstatus beibehalten und eine konsistente Durchsetzung ohne manuelle Eingriffe gewährleisten. Richtlinien können über Gerätegruppen angewendet werden, z. B. statisch, dynamisch oder Entra ID-basiert, und arbeiten mit Skripten und Korrekturen zusammen, um die IT-Governance aufrechtzuerhalten.
Richtlinien fungieren als Durchsetzungsebene für die Aufrechterhaltung konsistenter Gerätekonfigurationen und Sicherheitsstatus. Sie sind in Behebungs- und Compliance-Workflows integriert und stellen proaktiv sicher, dass die Endpunkte den Unternehmensstandards entsprechen. Diese Funktion hilft IT-Teams, Risiken zu reduzieren, die Compliance aufrechtzuerhalten und Konfigurationsänderungen in großem Umfang zu automatisieren.
Arten von Richtlinien
- Konfigurationsrichtlinien (Durchsetzung auf Systemebene): Diese Richtlinien definieren und verwalten Einstellungen auf Systemebene, z. B. BIOS-Konfigurationen, Firewall-Aktivierung und sicherer Start. Sie gewährleisten die Konsistenz auf allen Geräten durch automatisierte Durchsetzung und Korrektur von Konfigurationsabweichungen. Richtlinien können direkt angewendet oder in Verwaltungstools wie Microsoft Intune integriert werden.
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Sicherheitsrichtlinien (Baseline-Erzwingung und -Wartung): Diese Richtlinien legen grundlegende Sicherheitseinstellungen fest, z. B. das Aktivieren von Antivirenprogrammen, BitLocker-Verschlüsselung und Windows Defender. Sie werden kontinuierlich überwacht, um Abweichungen zu erkennen und zu korrigieren. Diese Richtlinien richten sich nach CVE-Korrekturen (Common Vulnerabilities and Exposures), Compliance-Anforderungen und Best Practices der Branche.
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Compliancerichtlinien (überwachungsorientierte Durchsetzung): Diese Richtlinien stellen sicher, dass Geräte internen Standards, gesetzlichen Anforderungen und Branchenvorschriften entsprechen. Außerdem:
- Alle Richtlinienaktionen werden zu Überwachungs- und Berichtszwecken protokolliert.
- Die rollenbasierte Zugriffssteuerung (Role-Based Access Control, RBAC) wird unterstützt, um den Zugriff auf vertrauliche Erzwingungsaktionen einzuschränken.
Zielgruppe
- IT-Administratoren , die Richtlinien für die Durchsetzung definieren und verwalten
- Sicherheits- und Compliance-Teams , die die Einhaltung von Richtlinien und die Bereitschaft zu Audits überwachen
- Helpdesk- und IT-Techniker , die Probleme bei der Durchsetzung von Richtlinien untersuchen und beheben
Hauptmerkmale
Zu den Kernfunktionen gehören:
- Zentralisierte Richtlinienverwaltung: Definieren und verwalten Sie alle Richtlinien über eine einzige Schnittstelle. Dies ermöglicht eine gezielte Durchsetzung, indem Richtlinien mit Gerätegruppen verknüpft werden.
- Automatisierte Durchsetzung: Wenden Sie Richtlinien automatisch an, wenn Geräte beitreten oder ihren Status ändern, und erkennen und beheben Sie Konfigurationsabweichungen ohne manuellen Eingriff.
- Integration von Sicherheit und Compliance: Richten Sie Richtlinien an Schwachstellenscans und Basiskonfigurationen aus und protokollieren Sie alle Änderungen für die Überwachung und Compliance-Nachverfolgung.
- Integration mit empfohlenen Aktionen und Gruppen: Lösen Sie Richtlinien als Teil von Behebungs-Workflows aus oder wenden Sie sie proaktiv an, indem Sie statische, dynamische oder Entra ID-basierte Gruppen für eine kontextbezogene Durchsetzung verwenden.
- Korrektur von Konfigurationsabweichungen: Erkennen Sie automatisch Abweichungen von den erwarteten Einstellungen und wenden Sie Richtlinien erneut an, um die Compliance wiederherzustellen und so den manuellen Aufwand und das Risiko zu reduzieren.
Anwendungsfälle
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Durchsetzung der Sicherheitsbaseline (dynamische Gruppenrichtlinie)
Szenario: Ihr Unternehmen möchte sicherstellen, dass die BitLocker-Verschlüsselung auf allen Unternehmenslaptops aktiviert ist.
Lösung: Definieren Sie eine Richtlinie zum Erzwingen der BitLocker-Verschlüsselung, und weisen Sie sie einer dynamischen Gruppe von Windows 11-Laptops zu. Alle übereinstimmenden Geräte erhalten die Richtlinie automatisch, und nicht konforme Geräte werden gekennzeichnet und behoben. -
Korrektur von Konfigurationsabweichungen (erneute Anwendung von Richtlinien)
Szenario: Auf einigen Geräten wird angezeigt, dass Windows Defender manuell deaktiviert wurde.
Lösung: Das Richtlinienmodul erkennt die Abweichung und wendet die erwartete Konfiguration erneut an. Für die Überwachungsnachverfolgung wird ein Protokolleintrag erstellt, und das Gerät kehrt ohne Benutzereingriff in einen konformen Zustand zurück. -
Direkte BIOS-Richtlinienanwendung (Skript vs. Richtlinienoption)
Szenario: Ihre Organisation möchte ein BIOS-Update erfolgreich in ihrer gesamten Flotte einführen.
Lösung: Anstatt ein Skript zu verwenden, wählen Sie die Option "Richtlinie anwenden", um externe Tools zu umgehen und das BIOS-Update über das Richtlinienmodul zu erzwingen. Dies gewährleistet eine standardisierte Bereitstellung und Nachverfolgung innerhalb der Plattform.